Mit der G2 brachte SRAM vor einigen Jahren einen Nachfolger der bekannten Guide Serie auf den Markt. Anfangs war die Frage: Ist das neue Set G2 wirklich besser? Inzwischen ist die Scheibenbremse tausendfach erprobt und es steht fest: Ja, schon…
SRAM wollte mit einigen Änderungen und Verbesserungen neue Maßstäbe auf dem Bremsen-Sektor etablieren. Wir haben die Bremse in der RSC Version ans Testrad geschraubt und sie auf Herz und Nieren getestet (Unser Test ist schon etwas älter, wir haben ihn für dich überarbeitet).
SRAM G2 Scheibenbremse – Facts, die du kennen solltest:
Mit der G2 Scheibenbremse wollte SRAM erneut einen echten Volltreffer landen. Das ist den Amerikanern auch gelungen, aber komplett neu war die Serie nicht.
SRAM G2 – die Vorgänger
Die hydraulische GS Bremse ist der würdige Nachfolger der Guide Serie, sie orientiert sich jedoch am Design der Code Serie. Schon das Unboxing ist recht erfreulich… auf den ersten Blick haben wir eine stabile und zuverlässige Bremse in der Hand. Der markante Look mit seinem kantigen Design sieht in jedem Fall schon einmal grandios aus. Genau wie die “Guide” Scheibenbremse ordnet sich G2 zwischen dem System “Level” für den lockeren Trail Einsatz und der Downhill Bremse “Code” ein. Laut SRAMs Produktspezifikationen liefert die G2 knapp 7 % mehr Bremskraft als ihre Vorgänger und schließt somit zur Code auf. Wir sind gespannt, ob unser Test das bestätigen wird!
Der Fokus in der Entwicklung lag jedoch nicht nur auf der Kraftentwicklung der Bremse, sondern auch auf einer ausgeglichenen Gesamtperformance. Die Kombination aus Bremskraft, Bedienkomfort, Dosierbarkeit und Hitzebeständigkeit sollte in jeder Hinsicht überzeugen.

Sieht auf jeden Fall gut aus… die SRAM G2 im Einsatz.
SRAM G2… was ist neu?
Du kannst die G2 in unterschiedlichen Varianten kaufen, hier die von uns getestete Variante RSC im Vergleich zum Carbon Premium Modell:
Technische Spezifikationen
Feature |
SRAM G2 Ultimate |
SRAM G2 RSC |
Bremsflüssigkeit |
DOT 5.1 |
Dot 5.1 |
Hebel |
Carbon |
Aluminium |
Bremssattel |
4 Kolben |
4 Kolben |
Bremsscheibe |
Centerline (160 mm, 180 mm und 200 mm) |
Centerline (160 mm, 180 mm und 200 mm) |
erhältliche Farben |
schwarz, Lunar Gray |
schwarz, Lunar Gray |
Herstellerpreis |
326 € |
210 € |
SRAM G2 Modellvarianten Ultimate und RSC in der Übersicht
Welche Technologien sind an der SRAM G2 im Einsatz?

Der G2 Bremssattel in der Nahaufnahme.
Viele Fahrer beschwerten sich bei der Guide zunehmend über ermüdende Unterarme, denn es war jede Menge Handkraft nötig, um das Mountainbike anständig zu verzögern. Bei der neuen G2 soll das nicht mehr der Fall sein.
- Um dieses Ziel zu erreichen, baut SRAM weiter auf das bewährte Swinglink System und veränderte den Drehpunkt des Hebels minimal, um eine bessere Kraftübersetzung zu erzeugen.
- Optisch sind der Hebel und der Bremssattel ein wenig kantiger geworden, uns gefällt das neue Design wirklich sehr.
- Der MatchMaker kommt bei der G2 ebenfalls zum Einsatz. Durch diese Änderungsmöglichkeit der Befestigungsschelle erhältst du weiterhin die Möglichkeit, dein Cockpit ein wenig aufzuräumen und die Bremse zusammen mit Schalthebel oder Sattelstützenhebel am Lenker zu befestigen.
- In der Topvariante SRAM G2 Ultimate kommt der Geber mit einem Carbon Hebel und abgedichteten Kugellagern, die RSC Version wird mit einem Aluminium Hebel bedient und hat herkömmliche Buchsen verbaut.
- Beim Design des Bremssattels wurde die Öffnung für die Bremsbeläge zwar verkleinert, die Verbindungsschrauben der beiden Hälften jedoch vergrößert. Dadurch erhält der Sattel wesentlich mehr Steifigkeit, was der Bremsperformance zu Gute kommen soll.
- Eine weitere Neuerung ist auch der neu entwickelte Bremsbelag namens „Power“. Wie der Name schon vermuten lässt, soll der organische Bremsbelag mächtig zubeißen. Die bisherigen Beläge sind jedoch nach wie vor erhältlich und auch mit der G2 kompatibel.
- Darüber hinaus wurde das Material der Bremsleitungen überarbeitet. Durch mehr Flexibilität der Schläuche soll es bei der Montage zu weniger Problemen kommen.
Die SRAM G2 MTB Bremse im Test
Nach der Montage wird die Bremse eingestellt, How tos dazu findest du massenweise, darum konzentrieren wir uns hier auf unseren Test!
Die individuelle Einstellung der Bremse
Erste Pluspunkte sammelt unsere Test-G2 schon bei der ersten Ausfahrt. Durch die vielseitigen Einstellungsmöglichkeiten der Griffweite und des Contact Points konnten wir die Bremse mit wenigen Handgriffen individuell auf uns einstellen. Der Hebel liegt trotz der leichten Veränderungen im Design gewohnt angenehm in der Hand.

Die G2 am Testrad im Einsatz.
Die SRAM G2 on the roll
Im Wald angekommen, machte sich die feine Dosierbarkeit bereits auf den ersten Metern bemerkbar. Schon beim lockeren Einrollen ist ein deutlicher Unterschied zur Guide bemerkbar, denn der Druckpunkt wirkt wesentlich präziser und knackiger.
Bei einer Vollbremsung bestätigt sich der erste Eindruck. Der neue Power-Belag und der steifer konzipierte Bremssattel leisten ganze Arbeit. In Sachen Bremskraft überbietet die G2 die Vorgängerin Guide lässig, ob sie allerdings wirklich an die Code herankommt, ist eher fraglich (die geballte Bremspower der SRAM Flaggschiff DH Bremse ist weiterhin das Maß der Dinge in Sachen Bremskraft). Doch auch wenn die neue Bremse nicht die brachiale Kraft der Code besitzt, packen die Power-Beläge mit viel Power zu und begeistern uns nachhaltig.
Bergab mit SRAMs G2
Selbst auf längeren Abfahrten erledigt die Sram G2 einen stabilen Job. Keinerlei Ermüdungserscheinungen oder Fading machen sich bemerkbar. Wir hatten in der Testphase leider nicht die Gelegenheit, die Scheibenbremse in den Alpen auszuführen und auf 20-minütigen Abfahrten bis ans Limit zu bringen. Auf heimischen Trails, Enduro Runden und DH Tracks bringt sie aber eine solide Leistung. Unsere SRAM G2 RSC hält auch nach längerer Zeit, was ihre Entwickler versprechen.

Auch am Cockpit schnieke… G2 Bremshebel von SRAM
Die SRAM G2 Bremse im Test – unser Fazit
Mit der G2 hat Sram eine wirklich würdige Nachfolgerin der Guide auf den Markt gebracht. Die Überarbeitung des Designs und die neuen Bremsbeläge haben ihr in Sachen Dosierbarkeit und Bremspower ein echtes Upgrade beschert. Wir sind der Meinung, dass die G2 eine erstklassige 4-Kolben Enduro Bremse ist. Die Bremskraft reicht ziemlich dicht an die der Code heran und Im Modellvergleich spart sie dabei sogar noch ein paar Gramm ein.
Ob sich die extra Euros für die Carbon Ultimate Version lohnen, ist eine Gewissensentscheidung, die wir dir nicht abnehmen können. Gewichtsfetischisten werden wohl nicht um den Carbon Hebel herumkommen, wir waren mit der Performance der RSC Variante allerdings mehr als zufrieden und können die preiswertere Version mit bestem Gewissen empfehlen.
Das Bremsen Upgrade für dein MTB
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